Knie Operationen
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Der typische Verletzungsmechanismus ist die übermäßige Belastung des Kniegelenks in Beugung, Außenrotation und X-Beinstellung. Die dabei auf das Knie einwirkenden Rotationskräfte verletzen das Innenband, manchmal zusätzlich den Innen- oder Außenmeniskus und führen zu einer Überdehnung bzw. zum Riss des vorderen Kreuzbandes.
Das vordere Kreuzband ist ein wesentlicher Stabilisator. Bei gerissenem Kreuzband klagt der Patient über ein Unsicherheitsgefühl und vor allem beim Sport über ein „Weggehen“ des Kniegelenks. Auch eine sehr gut trainierte Muskulatur kann die Instabilität nur teilweise ausgleichen. Sportarten wie Fußball, Handball, Tennis, Basketball oder alpiner Skilauf (= Rotationssportarten) können meist nicht mehr ausgeübt werden. Die Instabilität und die damit verbundene Störung der Gelenkmechanik (vermehrte Reibung, Drehpunktänderung, Änderung der Druckverteilung) verursachen auf Dauer weitere Schäden am Innen- bzw. Außenmeniskus und am Knorpel. Dies ist der Beginn einer Arthrose. Daher sollten instabile Kniegelenke vor allem bei sportlichen Patienten frühzeitig operativ behandelt werden. Das primäre Ziel der Operation ist, das Gelenk „stabil“ zu machen, um Folgeschäden an Meniskus und Gelenkknorpel zu vermeiden. Da die alleinige Bandnaht aus biologischen Gründen keine Stabilität erbringt, muss eine Verstärkung oder ein Ersatz mit körpereigenem Sehnenmaterial durchgeführt werden.
Operationstechnik
Als Knie OP Spezialisten in Freiburg benutzen wir bei Kreuzbandersatz die Semitendinosussehne, alternativ dazu auch die Patellarsehne oder Quadricepssehne. Diese Ersatzsehnen haben sich in der Kreuzbandchirurgie über viele Jahre bewährt. Diese Sehnen weisen nach dem Einsetzen eine ähnliche Reißfestigkeit und Elastizität wie das natürliche Kreuzband auf. Zahlreiche Studien belegen die ausgezeichneten Ergebnisse. Die Semitendinosussehne ist eine von mehreren Beugesehnen am Knie. Die Entfernung der Sehne wird ohne Verluste in Bezug auf Kraft oder Beweglichkeit toleriert. Die Entnahme der Sehne über einen kleinen Hautschnitt an der Knieinnenseite hinterlässt eine kaum sichtbare Narbe.
Rehabilitation
Die Rehabilitation nach einer Kreuzbandoperation besteht im Wesentlichen aus frühzeitigen Bewegungsübungen, einem intensiven Muskelaufbauprogramm sowie einem Koordinationstraining. Kontinuierliche Bewegungen auf einer Motorschiene sowie eine dosierte Belastung wirken sich auf die Knorpelernährung sowie auf das Einheilen des Transplantates sehr positiv aus. Durch den Einsatz von Muskelstimulationsgeräten (TENS) kann der Muskelschwund am Oberschenkel reduziert werden. Zum Schutz des Transplantates sollte für einige Wochen eine abnehmbare und verstellbare Schiene (Orthese) getragen werden.Nur eine gute Zusammenarbeit zwischen Patient, Krankengymnast und erfahrenem Operateur führt zu einem guten Operationsergebnis. Die meisten Patienten haben nach 3-5 Wochen die Vollbelastung wieder erreicht. Eine erweiterte ambulante Rehabilitation beginnt ab der 3. Woche. Das Fahrradergometer als Trainingsgerät hat sich bestens bewährt. Bei gut aufgebauter Oberschenkelmuskulatur und wiedergewonnener Stabilität können nach ca. 6-8 Monaten auch Rotationssportarten wie Fußball, Handball, Basketball und alpiner Skilauf begonnen werden. In der Regel sind die operativen Ergebnisse nach Kreuzbandrekonstruktionen als sehr gut zu bezeichnen. In den meisten Fällen können die Patienten ihren Sport auf hohem Niveau fortsetzen.
Grundsätzliche Empfehlungen nach Vorderer Kreuzbandrekonstruktion
Wickelung / Hochlagerung
Unmittelbar nach der Operation wird Ihr Bein gewickelt und hochgelagert. Die Wickelung wird nach dem Drainagenzug durch den Thrombosestrumpf ersetzt. Dieser sollte für die ersten 4 Wochen konsequent getragen werden. Die regelmäßige Hochlagerung empfehlen wir für die ersten 2 – 3 Wochen.
Wundkontrollen / Fadenzug
Wir bitten um regelmäßige Wundkontrollen durch Ihren Hausarzt. Die Fadenenden können nach 10-12 Tagen auf Hautniveau gekürzt werden.
Nach 2-3 Tagen können Sie mit den aufliegenden Pflastern kurz duschen.
Anschließend entfernen Sie die Pflaster, tupfen die Narben mit einem sauberen Handtuch kurz ab und versorgen sie mit frischen Pflastern.
Längeres Duschen/Baden, Saunagänge und Sonneneinstrahlung sind für die ersten 4 – 6 Wochen zu vermeiden.
Schmerzmittel
Die Einnahme von Schmerzmitteln erfolgt stets angepasst an Ihre jeweiligen Schmerzen. Mit dem Abklingen Ihrer Schmerzen reduzieren Sie selbstständig Ihre Schmerzmitteleinnahme. Eine pro forma-Einnahme ist nicht erforderlich. Ebenso sollte die Einnahme von nicht-steroidalen Entzündungshemmern wie z.B. Ibuprofen auf das allernötigste reduziert werden.
Thromboseprophylaxe
Für den Zeitraum der Teilbelastung ist die Anwendung von Anti-Thrombosespritzen erforderlich. Entsprechend sollten regelmäßige Blutkontrollen durch Ihren Hausarzt erfolgen.
Belastung
Für die ersten 3 Wochen verordnen wir eine Teilbelastung mit 20 kg an Unterarmgehstützen, anschließend kann der stufenweise Belastungsaufbau erfolgen
- Fahrrad – Ergometer ab der 6. postoperativen Woche
- Cross-Trainer ab der 10.-12. Woche postoperativ
- Beginn mit Lauftraining ab dem 4. postoperativen Monat
- sportartspezifisches Training ab dem 6. postoperativen Monat
- Rückkehr in Vollkontaktsportarten ab dem 9. Monat
Beweglichkeit
Ruhigstellung in der Extensionsschiene für eine Woche, anschließend zügiges Erreichen der vollen Extension und 90° Flexion
Beugelimitierung mit 0-0-90° bis zur 6. postoperativen Woche
Erreichen der freien Beweglichkeit bis zur 8. postoperativen Woche
Orthese
Ruhigstellung in der Extensionsschiene für eine Woche
Wechsel auf die Hartrahmenorthese entsprechend der Schwellung
Tragen der Hartrahmenorthese tagsüber in Woche 2 – 6, Extensionsschiene zur Nacht, stufenweises Abtrainieren der Orthese ab der 6. Woche
Motorbewegungsschiene
Die Motorbewegungsschiene sollte zu Hause für 2-3 Stunden täglich für die ersten vier Wochen bis zur Schmerzgrenze angewendet werden.Nachbehandlung nach Vorderer Kreuzbandruptur
Phase I (Woche 1 - 6)
- Schmerzreduktion – Eis/Analgetika – Visuelle Analog Skala
- Schwellungsreduktion – Kompressionsstrumpf + Hochlagerung – Umfangmessung
- Extension – Manuelle Therapie/Anspannungsübung M. quadriceps – Winkelmesser
- Teilbelastung mit 20kg f. 4 Wochen, dann Übergang zur Vollbelastung – Standbeintraining –Ganganalyse
- Ansteuerung M. Quadriceps –Mini-Squats – Anzahl Sätze
Bewegungsausmaß:
- Extensionsschiene für 1 Woche
- Hartrahmenorthese mit 0-0-90° Beugung für Woche 2 - 6
- Motorbewegungsschiene schmerzadaptiert bis zur vollen Flexion
Ziel für Übergang Phase II:
- FROM (FREIES BEWEGUGSAUSMASS) Aktiv 0-0-90˚
- Vollbelastung
- Regelrechte Patella Mobilität
- Gute Ansteuerung Musculus - Quadriceps
- Schmerzreduktion
Ziel für Übergang Phase II:
- FROM (FREIES BEWEGUGSAUSMASS) Aktiv 0-0-90˚
- Vollbelastung
- Regelrechte Patella Mobilität
- Gute Ansteuerung Musculus - Quadriceps
- Schmerzreduktion
Phase II (Woche 6 - 12)
- Kraftaufbau – Kraftausdauer und Hypertrophie in geschlossener Kette
- Isoliertes Quadriceps Training – wöchentlich Anpassung des Kniewinkels von 90-40° – 90-30 - 90-20 - 90-10 - 90-0
- Neuromuskuläre Ansteuerung – beidbeinig dreidimensionales Training - Kettlebellwalk + Kniebeugen + Knieextensionstraining
- Koordinatives Training – statisch, dynamisch, Imitation - Qualität
- Training im Einbeinstand – dreidimensionales Training einbeinig in verschiedenen Winkelstellungen
- Fahrradergometer
Ziel für Übergang Phase III:
- KDC mindestens 70 (ab Phase II monatliche Erfassung des IKDC)
- Schmerzfreiheit
- FROM
- Normales Gangbild
Phase III (Monat 4 - 6)
- Krafttraining hin zur Maximalkraft
- Schnellkrafttraining - zyklisch/azyklisch: konzentrisch und exzentrisch schnell - Anzahl Wiederholungen + Zeitmessungen
- Dual-tasking Training
- Sprung-ABC
- Erste Laufeinheiten, initial auf dem Laufband, nur linear
Ziel für Übergang Phase IV:
- Schmerzfreiheit
- FROM Y-Balance
- HOP - Tests
- LSI (75% der Gegenseite), Kraftwerte 75% der Gegenseite
- Return-to-play-Testung incl. Isokinetik und Sprungtests
Phase IV (Monat 7 - 9)
- Plyometrie - Prestretch + Plyometrie - LSI + Vertical Height Jump
- sportartspezifi sches Training - Komplextraining + Agility + variable Methode
- Stufenweise Rückkehr in das Mannschaftstraining ab dem 8. Monat
- IKDC
- Y-Balance
- Fortwährendes individuelles Training zum Ausgleich der verbliebenen Defizite aus der Return-to-Play Messung
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Meniskus OP in minimalinvasiver Technik (Arthroskopie)
Über zwei winzige Hautschnitte werden bei einer Arthroskopischen Meniskus OP die Optik und ein Tasthaken in das Kniegelenk eingeführt. Zunächst wird der gesamte Gelenkstatus festgestellt.
Ziel der Meniskus OP ist der Erhalt von intaktem Meniskusgewebe. In ausgewählten Fällen (v.a. junge Patienten mit Unfallursache) können Risse genäht und der Meniskus wieder angeheftet werden (Nähen bzw. Wiederanheften mit speziellen Ankern, ähnlich wie beim Tackern). In vielen Fällen ist allerdings zerrissenes Meniskusgewebe zu stark zerfetzt und nicht zu retten. Dann wird dieser Anteil am Meniskus mit Mikro-Stanzen vorsichtig entfernt. Ganz wichtig ist der Erhalt vom noch gesunden Anteil des verletzten Meniskus.Rehabilitation
Die Weiterbehandlung nach einer Meniskus OP erfolgt frühfunktionell. Mit Gehstöcken ist eine sofortige Teilbelastung erlaubt. Zur Vorbeugung von Blutgerinnseln (Thrombosen) sollten 1x täglich sogenannte Heparinspritzen für ca. 7-10 Tage durchgeführt werden. Die meisten Patienten erreichen bereits nach wenigen Tagen die Vollbelastung und beginnen nach 2 Wochen mit leichten sportlichen Aktivitäten. Nach Meniskusnähten ergibt sich eine deutlich längere Nachbehandlungszeit. In diesen Fällen darf das Gelenk die ersten Wochen nur teilbelastet werden und eine anfängliche geringe Beweglichkeit wird schrittweise langsam gesteigert, damit der wieder angeheftete oder genähte Meniskus einheilen kann. Die Prognose nach Meniskus OP ist sehr gut und die Patienten können ihren Sport in den meisten Fällen problemlos fortsetzen. Bei größeren Rissen am Meniskus kann später durch spezielle Einlagen oder Schuhsohlenveränderungen ein Ausgleich geschaffen werden. Bei Problemen in der Zeit nach der Operation bitten wir unsere Patienten, sich nochmals in der Praxisklinik vorzustellen. So kann der optimale Heilungsprozess gewährleistet und auf Komplikationen schnell eingegangen werden.
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Knorpelchirurgie des Kniegelenkes in minimalinvasiver Technik (Arthroskopie)
Über zwei winzige Hautschnitte werden bei einer Arthroskopischen Knorpel-OP die Optik und ein Tasthaken in das Kniegelenk eingeführt. Zunächst wird der gesamte Gelenkstatus festgestellt.Ziel sit der Erhalt der gesunden Struktur und die Reparatur geschädigter Oberfläche.
Bei Knorpelschäden, die bereits bis zum Knochen reichen, wird versucht die Bildung von belastbarem Ersatzknorpel zu stimulieren. Mit einem Spezialinstrument werden in die Defektzonen kleine Löcher gebohrt. Dadurch können sogenannte Stemmzellen austreten, die diesen Ersatzknorpel entstehen lassen. Mit dieser Technik lassen sich auch relativ großflächige Knorpelschäden behandeln. (Mikrofraktur-Technik)Bei einer anderen Technik werden mehrere runde Knorpel-Knochen-Zylinder aus wenig -belasteten Gelenkbereichen entnommen und in die Defektzone im Knorpel eingesetzt. Es handelt sich um körpereigenes Material, welches ein sehr gutes Einheilungspotential besitzt. Diese Technik ist nur für isolierte Knorpeldefekte bei jüngeren Patienten geeignet. (Knorpel-Knochen-Transplantation)
Eine völlige Wiederherstellung des ursprünglichen Knorpelbelages ist nicht möglich. Gute Resultate sind nur dann zu erreichen, wenn Gelenkinstabilitäten, die Knorpelschäden verursachen, gleichzeitig operativ behandelt werden. Dies gilt auch für bereits bestehende Achsenfehlstellungen (z.B. O-Bein- / X-Beinfehlstellung). In diesen Fällen bedarf es zusätzlich einer Achsenkorrektur.
Rehabilitation
Die Entlastung an Gehstützen verlängert sich nach Eingriffen am Knorpel auf 4-12 Wochen. Diese lange Entlastungsphase ist notwendig, um die Bildung des Ersatzknorpels zu ermöglichen. Eine krankengymnastische Nachbehandlung ist über 3 Monate notwendig. Direkt nach dem operativen Eingriff am Kniegelenk beginnen wir mit passiven Bewegungen auf der Motorschiene. Das Muskelaufbautraining beginnt frühzeitig auf dem Tretfahrrad und bei der Wassergymnastik.
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Kniescheibenstabilisierung nach Unfall
Bei schweren Zerreißungen und Instabilität der Kniescheibe sollte die operative Rekonstruktion des Bandapparates durchgeführt werden. Dies kann durch offene Naht der Gelenkkapsel erfolgen. In den meisten Fällen lässt sich die abgerissene Gelenkkapsel jedoch mit Hilfe der minimalinvasiven Schlüsselloch-Technik (Arthroskopie) und minimalen Schnitten wieder an die Kniescheibe anheften. Auch hier ist die Prognose günstig.
Rehabilitation
Die Entlastung an Gehstützen verlängert sich nach Eingriffen am Knorpel auf 4-12 Wochen. Diese lange Entlastungsphase ist notwendig, um die Bildung des Ersatzknorpels zu ermöglichen. Eine krankengymnastische Nachbehandlung ist über 3 Monate notwendig. Direkt nach dem operativen Eingriff am Kniegelenk beginnen wir mit passiven Bewegungen auf der Motorschiene. Das Muskelaufbautraining beginnt frühzeitig auf dem Tretfahrrad und bei der Wassergymnastik.
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Kniescheibenstabilisierung bei spontanen mehrfachen Ausrenkungen (habituelle Luxation)
Hierbei werden die verschiedenen ungünstigen Faktoren korrigiert. Eine hoch stehende Kniescheibe wird durch Versetzung ihres Sehnenansatzes nach unten auf normale Position korrigiert. Der versetzte Sehnenansatz wird mit Schrauben stabil befestigt, so dass eine krankengymnastische Therapie und Teilbelastung möglich sind. Ferner wird der innere vordere Oberschenkelmuskel (Vastus medialis) nach unten versetzt, damit seine Zugrichtung mehr auf die Knieinnenseite wirkt. Bei starker Abflachung und zungenförmiger Verlängerung des Gleitlagers nach oben wird dieses bis zum Erreichen einer annähernd anatomischen Form operativ ausgemuldet. Bei schweren Instabilitäten sowie erheblichen Achsenabweichungen und Drehfehlern können Achsenkorrekturen (Umstellungsosteotomien und Rotationsosteotomien) nötig werden. Dieses ist jedoch ausgesprochen selten der Fall.
Rehabilitation
In der Mehrzahl der operierten Fälle ist die Prognose günstig. Die Rezidivrate ist gering. Die operative Therapie erfordert einen kurzstationären Aufenthalt von einigen Tagen. Die Weiterbehandlung ist frühfunktionell mit Teilbelastung für ca. 4 Wochen. Die Dauer der Krankengymnastik kann mit insgesamt 3 – 4 Monaten veranschlagt werden.
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Achsenkorrektur (Umstellungsosteotomie)
Bei der operativen Geradstellung der Beinachse handelt es sich um einen gelenkerhaltenden Eingriff, der die Druckbelastung des geschädigten Gelenkbereichs reduziert und dadurch das Fortschreiten der Arthrose verhindert oder zumindest verlangsamt. Im Röntgenbild sieht der Operateur das Ausmaß der Fehlstellung des Kniegelenkes und berechnet den gewünschten Korrekturwinkel. Durch die Entnahme eines Knochenkeiles am äußeren Schienbeinkopf kann die korrekte Beinachse erreicht werden. Bei den viel selteneren X- Bein Fehlstellungen erfolgt die Korrektur am Oberschenkelknochen. Die Stabilität des Beines bleibt erhalten, da bei unserer Operationstechnik der Knochen nicht vollständig durchtrennt wird. Eine Teilbelastung mit halbem Körpergewicht ist deshalb sofort möglich. Um den Korrekturwinkel zu halten, werden die Knochen mit einer Metallplatte stabilisiert. Eine zur Achsenkorrektur zusätzliche minimalinvasive Kniegelenk-OP (Arthroskopie) ist erforderlich, um Eingriffe am Knorpel oder Meniskus (z. B. Meniskusglättung) durchzuführen. Eine bestehende Gelenkinstabilität (Kreuzbandschaden) kann mit der Achsenkorrektur ebenfalls kombiniert werden. Mit dieser Operationsmethode lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Ein (kurz-)stationärer Aufenthalt von 1-3 Tagen ist erforderlich.
Rehabilitation
Die Rehabilitation beginnt am 1. Tag nach der Operation. Das Knie wird zusätzlich auf einer Motorschiene passiv bewegt. Eine sofortige Teilbelastung ist möglich. Für die Rehabilitation ist ein Zeitraum von 3 - 4 Monaten zu kalkulieren.
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Kniegelenkersatz/Künstliches Kniegelenk (Prothese, Knie-TEP)
Unser Spezialist für den Kniegelenkersatz ist Dr. Ralph Mayer, der auf dem Gebiet der Prothetik jahrelange Erfahrung besitzt.
Die geschädigten Gelenkflächen werden durch Oberflächenersatzprothesen ersetzt, entweder in Form einer Teilprothese (Schlittenprothese) oder einer Knie-Totalprothese. Durch den Einsatz dieser modernen Prothesentypen muss lediglich das kranke Gewebe und sehr wenig Knochen entfernt werden. Die eigenen Bandstrukturen (Seitenbänder, Kreuzbänder) bleiben intakt. Sämtliche Prothesentypen bestehen aus einer Komponente für den Ober- und Unterschenkel. Die Entwicklung von Prothesentypen, die dem natürlichen Bewegungsablauf des normalen Kniegelenkes (Roll-Gleitbewegung) sehr nahe kommen, haben die Ergebnisse in den letzten Jahren deutlich verbessert. Die Größe der Knieprothese wird mit Hilfe einer digitalen Planungsskizze dem Patienten individuell angepasst. Sie wird entweder zementfrei (Press-Fit-Technik), als Hybrid-Totalendoprothese (Oberschenkelteil zementfrei, Unterschenkel zementiert) oder beide Komponenten mit Knochenzement implantiert. Die Gleitflächen für den Oberschenkelteil sind aus Titan oder Chrom-Kobaltlegierungen, der Gleitpartner am Unterschenkel besteht aus Polyethyleneinsätzen, die einen weitgehend natürlichen Roll-Gleitvorgang erlauben und den Abrieb deutlich vermindert haben. Im Durchschnitt liegt die Haltbarkeit des neuen Kniegelenks bei 10-15 Jahren.Ihre Sicherheit
Die von uns verwendeten Knie-Implantate (LCS, DePuy Synthes und Oxford, Zimmer Biomet) sind seit Jahrzehnten auf dem Markt und von der strengen US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassen. Gleiches gilt für die von uns verwendeten Schulterprothesen (Arthrex Univers) sowie die in der Endoskopie verwendeten Schulter- und Knie -Implantate der Firma Arthrex mit Sitz in Naples/Florida USA. Zudem zeigen die verwendeten Prothesen Implantate hervorragende Langzeitergebnisse in den skandinavischen und australischen Registerdatenbanken.
Rehabilitation
Gelenkersatzoperationen können ausschließlich stationär (ca. 10-14 Tage) durchgeführt werden. Die Rehabilitation beginnt sofort nach der Operation. Die Patienten werden täglich mit Krankengymnastik und Lymphdrainage behandelt. Für passive Bewegungsübungen stehen Motorschienen zur Verfügung. Im Anschluss an den Aufenthalt im Akutkrankenhaus wird ein Großteil der Patienten für weitere 3-4 Wochen in eine Rehabilitationsklinik verlegt. Für die gesamte Behandlung ist ein Zeitraum von 3-4 Monate zu kalkulieren. Bei normalem Verlauf der Operation und erfolgreicher Rehabilitation sind Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Golfspielen wieder möglich.
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Die Schlittenprothese am Kniegelenk (Teilendoprothese, medialer Schlitten) - Das "halbe" künstliche Kniegelenk
Isolierte Verschleißerscheinungen von der Knieinnenseite können auf verschiedene Weisen operativ versorgt werden. Zum einen gibt es die Möglichkeit, mittels Geradestellung des Beines das Kniegelenk zu entlasten. Liegt jedoch kein oder nur ein geringes O-Bein vor, oder ist die Abnutzung/Arthrose der Innenseite bereits zu weit fortgeschritten, gibt es die Möglichkeit, nur die Oberfläche des betroffenen Areals zu ersetzen. Die Implantation einer solchen Schlittenprothese erfolgt minimalinvasiv. Eine korrekt eingesetzte mediale Endoprothese funktioniert heute ohne weiteres 15-20 Jahre. Geeignete Voraussetzungen sind: fortgeschrittene Arthrose der Innenseite, nicht zu ausgeprägtes X- oder O-Bein, Stabile Bänder, Streckhemmung bis 10°, Alter ab etwa 60 Jahre. Eine Arthrose hinter der Kniescheibe ist kein Ausschlusskriterium.
Die Operation kann in Vollnarkose oder „Rückenmarksbetäubung“ (Spinalanästhesie) durchgeführt werden und dauert in der Regel zwischen 40 und 70 Minuten. Der Zugang erfolgt entlang der Innenseite der Kniescheibensehne. Der Schnitt ist ca. 6-8 cm lang. Am Schienbein und am Oberschenkelknochen werden die defekten Gelenkoberflächen mit wenig Knochen entfernt. Die definitive Prothese wird einzementiert. Es folgt der Wundverschluss und eine Drainage zur Vermeidung von Blutergüssen. Die gesamte Operation erfolgt in Blutsperre (Druckmanschette), wodurch der Blutverlust gering bleibt.
Rehabilitation
Am ersten Tag nach der Operation werden Sie bereits mobilisiert. Sie dürfen ab dem ersten Tag Ihr Bein mit Hilfe von Gehstöcken voll belasten. Die Stöcke können nach 3-4 Wochen weggelassen werden. Die Entlassung aus unserer Klinik erfolgt zwischen dem 5. und 8. Tag nach der Operation. Das Bewegungsausmaß wird in den ersten 6 Wochen mit Hilfe der Physiotherapie auf über 120° gesteigert. Die volle Streckung wird meist etwas verzögert erreicht.