Die Tragachsen der Beine haben einen sehr großen Einfluss auf die Druckverhältnisse im Kniegelenk. So erhöht eine O-Beinfehlstellung den Kontaktdruck der Innenseite wohingegen eine X-Beinfehlstellung den Kontaktdruck der Aussenseite erhöht.
Liegen Knorpelschäden des jeweiligen Gelenkabschnittes oder auch schon Verschließerscheinung vor, kann es ggf. erforderlich sein diese Achsfehlstellung zu korrigieren.
Diese Techniken ermöglichen es sowohl als Kombinationstherapie in der Behandlung von Knorpelschäden als auch als einzelne Massnahme bei Verschleißerscheinungen den Verlauf der Arthrose deutlich zu verlangsamen.
Während die Lebenserwartung in unserer Gesellschaft kontinuierlich steigt, zeigen auch immer mehr junge Menschen bereits deutliche Verschleißerscheinungen im Kniegelenk. Ursache hierfür ist häufig ein hoher Grad an sportlicher Aktivität. Besonders problematisch: Diese Patientengruppe hat aufgrund ihrer hohen Ansprüche an Mobilität und Funktion sowie der langen Lebenserwartung keine geeignete Option in der klassischen Endoprothetik – denn die Standzeit von Knieprothesen liegt derzeit bei etwa 30 Jahren.
In der Fachliteratur werden zahlreiche Risikofaktoren für Knorpelschäden genannt: Alter, Geschlecht, sportliche oder berufliche Belastung, Übergewicht (hoher BMI) sowie frühere Verletzungen zählen zu den häufigsten Ursachen. Allen gemeinsam ist eine mechanische und/oder biomechanische Überbelastung des Kniegelenks. Während moderate Belastung essenziell für den Erhalt der Gelenkfunktion ist, führt übermäßiger Druck zum Zelltod der Knorpelzellen (Chondrozyten) und zur Ausschüttung entzündungsfördernder Substanzen.
Heute weiß man: Nicht der Knorpelschaden selbst, sondern die zugrunde liegende Fehlbelastung – etwa durch Beinachsenabweichungen – ist häufig die eigentliche Ursache für die Entstehung einer Arthrose. Deshalb reicht es nicht aus, nur beschädigte Strukturen wie Kreuzbänder oder Menisken zu rekonstruieren. Die Korrektur der Beinachse ist entscheidend, um eine langfristige Entlastung und ein stabiles Gelenk zu erreichen.
Die Ausrichtung der Beine – also ob O-Bein (Varus) oder X-Bein (Valgus) – hat erheblichen Einfluss auf die Druckverhältnisse im Kniegelenk. Selbst geringe Varusfehlstellungen von 3–5° können dazu führen, dass bis zu 90 % der Belastung auf den inneren Gelenkanteil (mediales Kompartiment) einwirken. Vergleichbare Effekte zeigen sich bei Valgusfehlstellungen im äußeren Gelenkanteil. Eine operative Achskorrektur kann diese ungleichmäßige Belastung nachhaltig ausgleichen.
Vor einer Achskorrektur erstellen wir sogenannte Ganzbeinstandaufnahmen im Röntgen, mit deren Hilfe wir die exakte Achsabweichung analysieren. Dabei lässt sich feststellen, ob die Fehlstellung aus dem Ober- oder Unterschenkel resultiert. Anschließend planen wir die Operation exakt mit einer kalibrierten Software – inklusive des Korrekturwinkels und des geeigneten Implantats. In komplexeren Fällen kann auch eine kombinierte Korrektur an Ober- und Unterschenkel notwendig sein.
Knorpelschäden und/oder Verschleiß führen zu belastungsabhängigen Schmerzen
Der Knorpelabrieb reizt das Gelenk. Dieses reagiert mit Flüssigkeitsbildung
Durch die vermehrte Durchblutung des gereizten Gelenkes erscheint es wärmer
Erfahrene Spezialisten für Beinachsenkorrektur und Kniechirurgie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zusatzbezeichnung spezielle Unfallchirurgie
Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Facharzt für Orthopädie, orthopädische Chirurgie, Traumatologie des Bewegungsapparates (FMH/Schweiz)