Der Riss des Kreuzbandes, häufig des vorderen Kreuzbandes, zählt zu den häufigsten Verletzungen im Sport und erfordert eine hochspezialisierte sowie individualisierte Behandlung. Solche Risse entstehen meist durch ein Verdrehtrauma, das häufig im Kontext sportlicher Aktivität auftritt, wobei der Verletzungsmechanismus oftmals ohne direkten Gegnerkontakt verläuft. Im Moment des Verdrehtraumas, das typischerweise als Valgus- (X-Bein)-Stress mit gleichzeitiger Drehung nach innen auftritt, entstehen enorme Druckkräfte auf das vordere Kreuzband.
Sollte das Band reißen, resultiert dies in einer Verschiebung des Unterschenkels nach vorne gegen den Oberschenkel. Während dieser unvollständigen Auskugelung (Subluxation) kommt es bei Patientinnen häufig zu begleitenden Schäden des Meniskus oder des Knorpels, ebenso wie zu Verletzungen eines der beiden Seitenbänder. Eine präzise Analyse der Verletzung sowie die Erstellung eines maßgeschneiderten Therapiekonzeptes sind unerlässlich und orientieren sich an den spezifischen Begleitverletzungen, dem Geschlecht und dem sportlichen Aktivitätsniveau des/der Betroffenen.
Das Team der Praxisklinik2000 führt jährlich etwa 400 Kreuzbandversorgungen durch, wodurch eine ausgeprägte Expertise, insbesondere in der Behandlung von Leistungssportlerinnen bis hin zu Profisportler*innen, besteht
Jährlich erleiden mehr als 2 Millionen Menschen einen Kreuzbandriss. Besonders in dynamischen Stop-and-go-Sportarten mit vielen Richtungswechseln – wie beispielsweise Fußball, Handball, Basketball und Skifahren – ist das Risiko einer vorderen Kreuzbandruptur besonders hoch. Die Verletzung verursacht anfangs Schmerzen, Gelenkergüsse, Bewegungseinschränkungen und meist eine Instabilität des Gelenks.
Häufig bei Sportarten mit hoher Dynamik und Richtungswechseln (z. B. Fußball, Handball, Basketball, Skifahren). Häufig auch in Kombination mit anderen Verletzungen wie Meniskusschäden, Knorpelverletzungen oder Instabilitäten der Seitenbänder.
Langfristig führt die Instabilität des Kniegelenks zu einem erhöhten Risiko von Meniskus- und Knorpelschäden, was zu einer frühzeitigen Arthrose führen kann. Insbesondere Sportlerinnen können die Instabilität in der Regel nicht ausgleichen und erreichen ohne operative Kreuzbandversorgung meist nicht mehr ihr vorheriges Leistungsniveau. Neben dem sportlichen Aktivitätsniveau spielen auch Begleitverletzungen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine operative Therapie. Liegen neben der Kreuzbandruptur auch Verletzungen des Meniskus und/oder des Knorpels vor oder sind die Seitenbänder instabil, ist eine operative Behandlung notwendig.
Bei einer konservativen Therapie bleibt das Risiko für Folgeverletzungen bestehen. So steigt das Risiko von Meniskus- oder Knorpelverletzungen um 1 % pro Monat ohne vorderes Kreuzband. Bei wiederkehrenden Instabilitätsepisoden erhöht sich dieses Risiko erheblich. Folgeverletzungen können wiederum das Risiko einer frühzeitigen Arthrose signifikant steigern, während eine operative Versorgung dieses Risiko deutlich verringern kann. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation basiert daher auf den ausgeübten Sportarten, dem Aktivitätsniveau, der Ausprägung der Instabilität und den Begleitverletzungen. Haben Patientinnen keine Begleitverletzungen erlitten, verspüren keine Instabilität und üben keine Start-Stopp-Sportarten wie Fußball, Handball oder Basketball aus, kann eine konservative Therapie eine sinnvolle Option sein. Sollte das Ziel jedoch die Rückkehr in diese sogenannten Level-I-Sportarten wie Fußball oder Handball sein, ist dies ohne Kreuzband-OP in der Regel nicht möglich.
Die Symptome eines Kreuzbandrisses sind meist eindeutig, können jedoch in ihrer Ausprägung variieren. Typisch ist ein plötzliches Instabilitätsgefühl beim Sport, häufig begleitet von einem knackenden Geräusch im Knie. Oft kommt es zu einer raschen Schwellung, die durch Einblutungen ins Gelenk entsteht. In der Folge treten belastungsabhängige Schmerzen auf, vor allem bei Richtungswechseln oder beim Absteigen von Treppen. Besteht die Verletzung länger, berichten Betroffene häufig über ein Unsicherheitsgefühl im Alltag. Auch wiederholte "Wegknick"-Episoden können auf eine chronische Instabilität hinweisen.
Der Riss des Bandes und die Instabilität werden oft sehr schmerzhaft erlebt
Ohne das VKB können sich "giving-way" Phänomene, sprich Instabilitätsmomente ereignen
Das zerrissene VKB und die möglichen Begleitverletzungen lassen das Gelenk anschwellen
Insbesondere Sportlerinnen können aufgrund ihres hohen Aktivitätsniveaus die Instabilität meist nicht ausgleichen und kehren ohne einen operativen Kreuzbandersatz in der Regel nicht auf ihr vorheriges Leistungsniveau zurück. Neben der Frage des sportlichen Aktivitätsniveaus sind auch die Begleitverletzungen im Rahmen der Entscheidung zur operativen Therapie von großer Bedeutung. Liegen beispielsweise unmittelbar neben der Kreuzbandruptur auch Meniskus- und/oder Knorpelverletzungen vor oder sind die Seitenbänder ebenfalls instabil, sollte eine operative Versorgung erfolgen. Allerdings bleibt auch im Falle einer konservativen Therapie ein erhöhtes Risiko für Folgeverletzungen. So steigt das Risiko einer Meniskus- oder Knorpelverletzung mit jedem Monat ohne vorderes Kreuzband um 1 %. Ereignen sich wiederkehrende Instabilitätsepisoden, ist dieses Risiko noch bedeutend höher. Ereignen sich derartige Folgeverletzungen, steigt das Risiko einer frühzeitigen Arthrose signifikant an. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation basiert daher auf den ausgeübten Sportarten, dem Aktivitätsniveau, der Ausprägung der Instabilität und den Begleitverletzungen. Haben Patientinnen keine Begleitverletzungen erlitten, verspüren keine Instabilität und üben keine Start-Stopp-Sportarten wie Fußball, Handball oder Basketball aus, kann eine konservative Therapie eine sinnvolle Option sein. Sollte das Ziel jedoch die Rückkehr in diese sogenannten Level-I-Sportarten wie Fußball oder Handball sein, ist dies ohne Kreuzband-OP in der Regel nicht möglich.
Eine operative Versorgung mit einem Kreuzbandtransplantat führt in den meisten Fällen zu einer erfolgreichen Rückkehr in Level-I-Sportarten und senkt das Risiko von Folgeverletzungen. Ziel der Operation ist es, die ursprüngliche Anatomie des Kniegelenks bestmöglich wiederherzustellen. Heute stehen vor allem die Semitendinosus- oder Quadricepssehne zur Verfügung, in seltenen Fällen auch die Patellarsehne. In der arthroskopischen Technik werden Bohrkanäle im Bereich der früheren Kreuzbandansätze am Ober- und Unterschenkel angelegt. Die entnommene Sehne wird so präpariert, dass sie in Länge, Durchmesser und Stabilität dem natürlichen Kreuzband möglichst genau entspricht. Das Transplantat wird dann arthroskopisch in die Kanäle eingeführt und mit speziellen Implantaten fixiert, um in den folgenden Monaten in den Knochen einzuwachsen. Diese Technik führt zur Wiederherstellung der ursprünglichen Anatomie und Funktionalität des Kniegelenks. Liegen gleichzeitig Verletzungen des Meniskus vor, können diese in der Regel problemlos mit der Kreuzbandoperation behandelt und während der Rehabilitation folgenlos verheilen (siehe Meniskusverletzungen). Gleiches gilt für Knorpelschäden, wobei hier noch zusätzliche Faktoren berücksichtigt werden müssen (siehe "Knorpelschaden"). Begleitverletzungen der Innen- oder Außenbänder werden ebenfalls mitversorgt, sofern Instabilitäten bestehen (siehe "Seitenbänder"). Besonders bei Leistungs- und Profisportlerinnen hat sich gezeigt, dass das Risiko einer erneuten Kreuzbandruptur durch eine zusätzliche anterolaterale Stabilisierung signifikant reduziert werden kann. Bei diesem Verfahren wird ein Streifen des Tractus iliotibialis unter dem Außenband hindurchgeführt und am Oberschenkel oder Unterschenkel fixiert. Nach der Operation beginnt der Rehabilitationsprozess gemäß einem individuell abgestimmten Nachbehandlungskonzept, das in enger Zusammenarbeit mit den Physiotherapeutinnen entwickelt wird. Ein phasenadaptiertes Konzept mit regelmäßigen Testungen hat sich hierbei bewährt. In der Regel ist die Rückkehr zur sportlichen Belastung nach etwa 9 Monaten möglich.
Erfahrene Spezialisten für vordere Kreuzbandverletzungen und Kniechirurgie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zusatzbezeichnung spezielle Unfallchirurgie
Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Facharzt für Orthopädie, orthopädische Chirurgie, Traumatologie des Bewegungsapparates (FMH/Schweiz)