Der lange Kopf der Bizepssehne verläuft von der Schulterpfanne (Glenoid) durch das Schultergelenk in Richtung Oberarm. Ein Riss der langen Bizepssehne (auch Bizepssehnenruptur) ist eine häufige Verletzung, bei der diese Sehne ganz oder teilweise abreißt. Betroffen sind meist Männer über 40 Jahre, aber auch sportlich aktive Menschen oder Patienten mit degenerativen Veränderungen im Schulterbereich.
Die genaue Ursache ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass Durchblutungsstörungen der Sehne, degenerative Prozesse und Stoffwechselveränderungen eine Rolle spielen.
Ein Riss der langen Bizepssehne entsteht häufig auf dem Boden bereits vorgeschädigter Strukturen. Verschiedene Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Sehnenriss kommt – insbesondere bei alltäglicher oder sportlicher Belastung.
Ein Riss der langen Bizepssehne tritt häufig plötzlich und unerwartet auf – etwa beim Heben eines schweren Gegenstands oder bei einer ruckartigen Bewegung. In vielen Fällen ist der Moment des Sehnenrisses durch einen stechenden Schmerz an der Schulter deutlich spürbar. Doch nicht immer ist die Verletzung sofort als solche erkennbar: Nach dem initialen Schmerz lässt dieser oft rasch nach, wodurch der Ernst der Situation unterschätzt wird.
Dennoch gibt es typische Anzeichen, die auf einen Sehnenriss hindeuten. Diese sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden – insbesondere dann, wenn Sie einen spürbaren Kraftverlust, eine sichtbare Muskelveränderung oder Bewegungseinschränkungen bemerken.
Plötzlicher, stechender Schmerz an der Vorderseite der Schulter, häufig in Verbindung mit einem „Schnalzen" oder Reißgefühl – meist bei Belastung oder plötzlicher Anspannung
Der Muskelbauch des Bizeps zieht sich in Richtung Ellenbogen zurück und wölbt sich sichtbar – dieses Phänomen wird als „Popeye-Zeichen" bezeichnet
Bluterguss (Hämatom) im Bereich des Oberarms, manchmal auch an der Schultervorderseite
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zum Riss der langen Bizepssehne und dessen Behandlung.
Die Behandlung eines Risses der langen Bizepssehne richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden, dem Alter, dem körperlichen Anspruch des Patienten sowie dem individuellen Funktionsverlust. Wichtig zu wissen: Ein solcher Riss ist nicht gefährlich, aber er kann unbehandelt zu dauerhaften Kraftdefiziten, Bewegungseinschränkungen oder kosmetisch störenden Muskelverformungen führen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konservativer (nicht-operativer) und operativer Therapie. Welche Methode im Einzelfall sinnvoll ist, wird nach einer gründlichen Diagnostik gemeinsam mit dem Patienten entschieden.
Bei älteren oder weniger aktiven Patient:innen ist oft eine konservative Behandlung ohne Operation ausreichend.
Bei jüngeren, sportlich oder beruflich stark belasteten Personen wird häufig eine operative Versorgung empfohlen.
Erfahrene Spezialisten für Bizepssehnenverletzungen und Schulterchirurgie
Facharzt für Orthopädie, orthopädische Chirurgie, Traumatologie des Bewegungsapparates (FMH/Schweiz)