Die Schulterarthrose, auch als glenohumerale Arthrose bezeichnet, ist eine häufige degenerative Erkrankung des Schultergelenks. Sie tritt auf, wenn der Knorpel, der das Gelenk polstert und die Reibung zwischen den Knochen reduziert, sich im Laufe der Zeit abnutzt. Dies führt zu schmerzhaften Entzündungen, Bewegungseinschränkungen und im fortgeschrittenen Stadium zu einer deutlich eingeschränkten Funktionalität des Schultergelenks.
Die Ursachen der Schulterarthrose sind vielfältig und können sowohl altersbedingte Veränderungen als auch traumatische Ereignisse umfassen.
Die Symptome der Schulterarthrose entwickeln sich in der Regel schleichend und können sich je nach Schweregrad der Erkrankung im Laufe der Zeit verändern. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und steife Gelenke.
Zu Beginn der Erkrankung treten Schmerzen vor allem bei Bewegung des Arms auf, insbesondere bei Aktivitäten über Kopf. Später können auch Ruheschmerzen auftreten, vor allem nachts.
Mit der Zeit nimmt die Beweglichkeit der Schulter ab, was das Heben des Arms oder das Drehen des Handgelenks erschwert.
Bei fortschreitender Arthrose können Reibegeräusche (Knirschen oder Knacken) im Gelenk auftreten, wenn die Knochen aneinander reiben.
Die Diagnostik der Schulterarthrose erfolgt in mehreren Schritten und umfasst sowohl eine gründliche klinische Untersuchung als auch bildgebende Verfahren, um den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen und eine genaue Diagnose zu stellen.
Zu Beginn wird der Arzt eine detaillierte Anamnese erheben, um mehr über die Beschwerden und die Vorgeschichte des Patienten zu erfahren. Dabei werden insbesondere Fragen zu den Symptomen wie Schmerzintensität, Bewegungsumfang und eventuelle frühere Verletzungen der Schulter gestellt. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, bei der der Arzt die Beweglichkeit der Schulter testet und auf typische Anzeichen von Schulterarthrose wie Schmerzen, Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit achtet.
Röntgenaufnahmen sind ein unverzichtbares diagnostisches Werkzeug, um strukturelle Veränderungen im Schultergelenk sichtbar zu machen, wie etwa die Verkürzung des Gelenkspalts, die Bildung von Osteophyten (Knochenwucherungen) und die Zystenbildung im Knochen, die typische Anzeichen für fortschreitende Arthrose darstellen.
Das MRT ist ein weiterführendes Verfahren, das insbesondere in komplizierten Fällen eingesetzt wird. Während Röntgenaufnahmen hauptsächlich die Knochenstruktur zeigen, liefert das MRT detaillierte Bilder von Knorpel, Bändern und Weichteilen. Es hilft, den Zustand des Knorpels zu beurteilen und frühzeitige Anzeichen von Arthrose zu erkennen, die auf Röntgenbildern möglicherweise nicht sichtbar sind.
Ein Ultraschall kann ergänzend zum MRT eingesetzt werden, um Entzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk zu identifizieren. Es ist ein nicht-invasives Verfahren, das in der Regel bei Patienten mit leichten bis mäßigen Beschwerden zur Unterstützung der Diagnose eingesetzt wird. Zudem kann es helfen, Sehnenschäden oder Verkalkungen in der Schulter sichtbar zu machen.
In sehr seltenen Fällen, wenn die Diagnose unklar ist oder andere Behandlungen nicht erfolgreich sind, kann eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt werden. Dabei wird eine kleine Kamera durch einen winzigen Schnitt in die Schulter eingeführt, um das Gelenk von innen zu untersuchen. Diese Methode ermöglicht es, präzise Informationen über den Zustand des Gelenks und etwaige Schäden zu erhalten.
Schulterarthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die zu fortschreitenden Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen führen kann. Die Behandlung der Schulterarthrose richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, dem Alter und Aktivitätsniveau des Patienten sowie den individuellen Bedürfnissen.
Ziel der Therapie ist es, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität des Patienten zu erhalten. Die Behandlung kann konservativ (nicht-operativ) oder chirurgisch erfolgen, wobei die Entscheidung über die geeignete Methode je nach den spezifischen Umständen des Patienten getroffen wird.
Bei leichten bis mittleren Beschwerden kann eine konservative Therapie erfolgreich sein.
Bei fortgeschrittener Arthrose oder wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen.
Die Nachbehandlung spielt eine entscheidende Rolle bei der Heilung und der Wiederherstellung der Funktionalität der Schulter nach der Diagnose und Behandlung von Schulterarthrose. Die Nachsorge zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Schulter langfristig stabil und funktionstüchtig zu halten. Sie umfasst sowohl konservative Maßnahmen als auch, falls eine Operation durchgeführt wurde, spezifische Rehabilitationsmaßnahmen.
Besonders wichtig sind die konsequente Nachbehandlung und das Vermeiden von Überlastung in der Heilungsphase.
Die Prognose bei Schulterarthrose variiert je nach Stadium der Erkrankung und der Art der Behandlung. In den frühen und mittleren Stadien ist eine gute Linderung der Symptome möglich, und die Beweglichkeit des Gelenks kann weitgehend erhalten werden.
In fortgeschrittenen Fällen bietet der Gelenkersatz durch eine Schulterprothese eine exzellente Möglichkeit zur Wiederherstellung der Gelenkfunktion und zur Schmerzlinderung. Auch nach einer Operation können Patienten in der Regel eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erwarten, wobei die langfristige Nachsorge und Rehabilitation eine Schlüsselrolle spielen.
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur Schulterarthrose und deren Behandlung.
Erfahrene Spezialisten für Schulterarthrose und Schulterchirurgie
Facharzt für Orthopädie, orthopädische Chirurgie, Traumatologie des Bewegungsapparates (FMH/Schweiz)